Großer Stechlinsee

Fürstenberg/Havel bietet sich nicht nur als Startpunkt für die Uckermärkischen Seen an. Von hier aus lässt sich ebenso gut der Große Stechlinsee erreichen, der sich rund 10 km südwestlich der Stadt befindet.

Ich beginne meine Tour am Bahnhof Fürstenberg und verlasse die Stadt in westlicher Richtung auf dem Berlin-Kopenhagen-Radweg bis kurz vor Großmenow. Dann biege ich links ab und fahre über Waldwege direkt an den Stechlinsee.

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Der am nördlichen Ufer entlang führende Wanderweg durch alte Buchenwälder ist sehr malerisch und eröffnet immer wieder schöne Ausblicke auf den Stechlinsee, der mit seinen 70 Metern Tiefe der tiefste See Brandenburgs ist. Das klare Wasser schimmert stellenweise in einem Türkiston, der fast karibisch wirkt.

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Kurz hinter dem See hat die Idylle dann ein jähes Ende, denn dort befindet sich das stillgelegte KKW Rheinsberg – ein sowjetischer Reaktor der ersten Generation und das erste von der UDSSR exportierte Atomkraftwerk überhaupt. Dort laufen bereits seit 1995 die Rückbauarbeiten, die mit dem finalen Abriss der Gebäude erst im Jahre 2069 abgeschlossen sein sollen.

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Über unbefestige Waldwege und scheinbar endlos lange Kopfsteinpflasterstrecken fahre ich dann über Adamswalde in die Stadt Rheinsberg, wo ich mir das Schloss Rheinsberg ansehe. Der weitläufige Schlosspark ist für Radfahrer leider gesperrt, so dass ich am Eingang bleibe und stattdessen auf dem Marktplatz eine Pause einlege.

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Mein Rückweg führt dann zunächst über die Landstraße Richtung Menz, und dann auf Waldwegen zum Nehmitzsee, wo ich eine sehr schöne Badestelle finde und ein paar Runden schwimme. Später erfahre ich, dass der See früher dem KKW Rheinsberg als Kühlwassersee diente. Spätfolgen – wie z. B. ein verdächtiges Leuchten im Dunkeln – sind mir bisher jedoch nicht aufgefallen.

Ich komme dann noch einmal am KKW vorbei und passiere anschließend Neuglobsow, das als Ferienort am Ostufer des Stechlinsees liegt. Das unbebaute Nordufer empfand ich jedoch als wesentlich idyllischer. Auf asphaltierten Radwegen geht es abschließend zurück nach Fürstenberg.

Rückblickend betrachtet sind die Wege zwischen dem KKW und der Stadt Rheinsberg nur sehr schwer befahrbar, während der Stechlinsee von Fürstenberg aus gut erreichbar ist. Der Wanderweg am See ist mit Abstand der schönste Teil der Route.

Zurückgelegte Strecke: 68 km