Naturpark Feldberger Seenlandschaft

Der Naturpark Feldberger Seenlandschaft liegt im Süden Mecklenburg-Vorpommerns und ist mit seiner eiszeitlich geprägten Hügellandschaft, zahlreichen Seen und alten Buchenwäldern ein beliebtes Ausflugsziel. Er grenzt direkt an den Naturpark Uckermärkische Seen und den Nationalpark Müritz, was diese Region für Naturliebhaber besonders interessant macht. Für eine Rundtour bietet sich der Bahnhof Blankensee an, den ich mir heute als Startpunkt für eine Tagestour ausgesucht habe.

Von Blankensee fahre ich zunächst in Richtung des Ortes Carpin, der eines der Tore zum Nationalpark Müritz bildet. Von hier aus mache ich einen Abstecher an den Schweingartensee, der zum UNESCO-Weltnaturerbe Serrahner Buchenwälder gehört. Sumpfige Ufer, abgestorbene Bäume und angrenzende Moore vermitteln hier einen fantastisch wilden und urwaldartigen Eindruck.

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Westlich des Sees befindet sich der Buchenwald Serrahn, den ich mir heute jedoch nicht ansehe. Stattdessen fahre ich weiter in Richtung des Ortes Goldenbaum, der wie auf einer Lichtung inmitten des Waldes liegt. Auch hier scheint die Natur noch weitgehend intakt zu sein, denn es sind überall blühende Feldblumen zu sehen und die Felder sind übersät mit Kornblumen – ein beeindruckendes und mittlerweile leider selten gewordenes Bild.

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Der Weg nach Gräpkenteich ist schnurgerade und wenig interessant. Angenehmer ist der sogenannte Herrenweg – ein schmaler Wald- & Feldweg, der von Gräpkenteich nach Neuhof führt. An diesem Weg liegt auch das Naturschutzgebiet Heilige Hallen, ein 350 Jahre alter Buchenwald aus der Zeit des 30-jährigen Krieges und ältester Buchenwald Deutschlands. Der Name bezieht sich auf den hallenartigen Charakter alter Buchenwälder, was auf diesen Wald um 1850 zur Zeit der Namensgebung wohl auch zutraf. Die alten Bäume sind mittlerweile allerdings zum Großteil abgestorben, so dass sich der Wald heute als junger Buchenwald mit sehr hohem Totholzanteil darstellt.

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Gegen Mittag erreiche ich den Ferienort Feldberg, der von zahlreichen Seen umgeben ist und viele Touristen anzieht. Die Lage an den Seen ist wirklich sehr schön, der Ort selbst wirkt aber etwas unschön verbaut und ich entdecke wenig Historisches und Fotografierenswertes.

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Spektakulär ist dagegen der Blick vom Reiherberg, der sich 60 Meter über den Haussee erhebt und eine tolle Aussicht auf Feldberg bietet. Doch Vorsicht: Der Aussichtspunkt ist vom Uckermärkischen Radrundweg, der hier um den See herumführt, nur über eine steile Treppe zu erreichen. Einfacher ist der Zugang über die oberhalb gelegene Straße.

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Mein Rückweg führt mich durch eine Feld- und Wiesenlandschaft über die Orte Schlicht und Krumbeck. Hier lassen sich Schreiadler und Feldhasen beobachten, und aus den Tümpeln tönen die Rufe der seltenen Rotbauchunken. Bei Cantnitz eröffnet sich erneut ein schöner Weitblick auf die hügelige Landschaft und den Cantnitzer See. Sehenswert ist auch die frühgotische Dorfkirche aus dem 13. jahrhundert. 

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Bei Watzkendorf werfe ich eine letzten Blick auf blühende Kornblumenfelder und besteige am Bahnhof Blankensee wieder den Regionalzug, der mich in 1 Stunde und 45 Minuten Fahrzeit nach Berlin zurückbringt.

Zurückgelegte Strecke: 66 km

Anreise-Tipp: Wer ab Berlin statt Einzeltickets für Hin- und Rückfahrt ein Brandenburg-Ticket kauft, spart auf dieser Strecke 10 Euro (und darf sogar noch 4 Personen kostenlos mitnehmen). Das Brandenburg-Ticket gilt nämlich wider Erwarten bis Neubrandenburg, obwohl die Stadt schon in Mecklenburg-Vorpommern liegt. Fahrrad-Tagestickets für 5 Euro p. P. müssen allerdings – wie beim normalen Ticket – noch hinzu gekauft werden.