Radwanderwege

Wegweiser in Kolpin  Feldsteinkirche in Rutenberg

Brandenburg verfügt über ein gut ausgebautes und beschildertes Radwegenetz von rund 7000 km Länge. Auf Radwanderwegen unterwegs zu sein bietet einige Vorteile: Zum einen kann man sich in der Regel auf die Beschilderung unterwegs verlassen – zum anderen führen die Radwanderwege meist gezielt an Sehenswürdigkeiten (Schlössern, historischen Stadtkernen) sowie an Infrastruktur (Übernachtungs- & Einkehrmöglichkeiten) vorbei, was bequeme Ausflüge ohne große Vorbereitung ermöglicht. Die Routenplanung beschränkt sich in diesem Fall meist nur auf die Auswahl eines Radwanderweges und geeigneter Start- und Zielbahnhöfe. Teilstrecken lassen sich auch als Tagestouren von Berlin aus zurücklegen. Die meisten als Radreiseführer veröffentlichten Bücher arbeiten ebenfalls mit Teilstrecken der ausgeschilderten Radwanderwege.


Die bekanntesten Radwanderwege

Fernradwege:
– Radweg Berlin-Kopenhagen (630 km, davon 151 km in Brandenburg)
– Radweg Berlin-Usedom (337 km, davon 135 km in Brandenburg)

Flussradwege:
– Oder-Neiße-Radweg (465 km entlang der Grenze zu Polen)
– Elberadweg (860 km, davon 107 km in Brandenburg)
– Spreeradweg (356 km entlang der Spree) und Dahmeradweg (123 km entlang der Dahme)
– Havel-Radweg (371 km entlang der Havel)

Regionale Rundtouren (Auswahl):
– Gurkenradweg (250 km Rundkurs durch den Spreewald)
– Märkische Schlössertour (188 km Rundkurs durch die Oderregion/Land Lebus)
– Oder-Spree-Tour (278 km Rundkurs zwischen Oder und Spree)
– Uckermärkischer Radrundweg (260 km Rundkurs durch die Uckermark)
– Theodor-Fontane-Radweg (3 Rundkurse von jeweils ca. 100 km Länge durch die Regionen Oderbruch, Barnim und Märkische Schweiz)
– Tour Brandenburg (1111 km Rundkurs durch ganz Brandenburg)

Vor allem der Radweg Berlin-Kopenhagen ist sehr beliebt und in der Ferienzeit entsprechend stark frequentiert. Auf den weniger bekannten Regionalrouten wie der Märkischen Schlössertour ist man als Radfahrer auch im Sommer über weite Strecken allein unterwegs.


Orientierung mit dem Knotenpunktsystem

Neu in Brandenburg ist das sog. Knotenpunktsystem, mit dem sich Radtouren auch ohne Karte und GPS durchführen lassen. Das System wurde 1995 unter dem Namen Fietsroutenetwerk in der belgischen Region Limburg entwickelt und ist mittlerweile in den Niederlanden und Flandern flächendeckend verfügbar. Seit 2012 wird es unter der Bezeichnung „Radeln nach Zahlen“ auch schrittweise in Brandenburg eingeführt.

Knotenpunkt

Das Prinzip ist recht einfach: Kreuzungen von Radwanderwegen werden durchnummeriert und mit einem Hinweisschild versehen. Auf diesem befinden sich die Nummer des Knotenpunktes, eine Regionalkarte und Wegweiser zu den benachbarten Knotenpunkten mit Entfernungsangaben. Eine Fahrradroute lässt sich damit als eine Folge von Ziffern notieren, ohne dass man sich Ortsnamen merken oder eine Karte mit sich führen muss.

Beispiel: Der Streckenverlauf „Kloster Chorin – Brodowin – Parstein – Stolzenhagen – Oderberg – Niederfinow – Sandkrug – Kloster Chorin“ verläuft über die Knotenpunkte: 83 – 82 – 81 – 17 – 18 – 20 – 22 – 21 – 92 – 88 – 85. Vor einer Fahrt muss diese Ziffernfolge notiert werden, die Orientierung erfolgt dann anhand der Wegweiser.

Planungskarten und vorbereitete Routenvorschläge finden sich auf den Webseiten der regionalen Tourismusverbände: Barnim, Prignitz, Havelland, Oberhavel, Ruppiner Seenland. Es soll auch Radfahrer geben, die einfach losfahren und spontan an jedem Knotenpunkt entscheiden, wie sie weiterfahren möchten.

Wer seine Route lieber frei planen möchte und ein GPS-Gerät besitzt, dem seien das kostenlos erhältliche Programm Garmin BaseCamp und die ebenfalls kostenlose Kartensoftware OpenFietsMap empfohlen. Mit der OpenFietsMap lassen sich u. a. sehr einfach Routen planen, die ausschließlich auf Radwanderwegen verlaufen. Mehr dazu unter Routenplanung mit BaseCamp und der OpenFietsMap.