Von Trebbin in die Spargelstadt Beelitz

Meine heutige Tour führt mich in den Naturpark Nuthe-Nieplitz, der sich südlich von Potsdam befindet. Geplant habe ich eine Rundtour von Trebbin nach Beelitz und zurück, womit ich in etwa die obere Hälfte des Naturparks abgedeckt hätte. Die Region Beelitz ist bekannt für den Spargelanbau, der mit seinen plastikfolienbedeckten Äckern eine recht zwiespältige Angelegenheit ist. Ob sich das mit einem Naturpark verträgt? Ich bin gespannt.

Gegen 8 Uhr starte ich in Trebbin und sehe mir zunächst das für Brandenburg stilistisch ungewöhnliche Rathaus an, das 1939 erbaut wurde und eher an Süddeutschland erinnert.

150628_Beelitz_1  150628_Beelitz_2

Ich verlasse den Ort in südlicher Richtung und befinde mich nun im Naturpark, der an der Trebbiner Stadtgrenze beginnt. Die Landschaft ist jedoch unspektakulär und von Ackerland und Forst-Monokulturen geprägt.

Zwischen Märtensmühle und Hennickendorf wird der Weg dann immer schlechter. Über mehrere Kilometer geht es auf einer quasi unbefahrbar weichen Sandpiste durch monotone Kiefernwälder und eine Spargelfeld-Landschaft, die zwar nicht mit Plastikfolie bedeckt, aber dennoch ausgesprochen trostlos ist. Die Wege wurden offenbar vor kurzem maschinell abgefräst. Ob das mit der landwirtschaftlichen Nutzung zusammenhängt oder eine Vorbereitung für eine Asphaltierung ist, kann ich nicht erkennen.

150628_Beelitz_7  150628_Beelitz_6

150628_Beelitz_8  Spargelfeld bei Beelitz

Nach einer mühsamen Stunde, die meine gute Laune auf eine harte Probe stellt, erreiche ich bei Hennickendorf endlich wieder eine befestigte Straße und bin froh diese öde Mondlandschaft hinter mir gelassen zu haben. Die folgenden Orte Dobbrikow und Rieben sind jedoch recht nett. An der Riebener Dorfstraße haben zahlreiche Anwohner kleine Verkaufsstände für Obst und Gemüse aufgebaut. Ich nutze die Gelegenheit und kaufe ein Kilo Kirschen, denn es ist gerade Kirschsaison. In Rieben gibt es auch einen Landgasthof, der die Möglichkeit zur Einkehr bietet.

150628_Beelitz_9  150628_Beelitz_10

Inzwischen ist es warm geworden und bei strahlendem Sonnenschein erreiche ich schließlich Beelitz. Die kleine Stadt macht einen freundlichen und herausgeputzten Eindruck, und hier sind recht viele Tagestouristen und Motorrad-Ausflügler unterwegs. Vor der Stadtpfarrkirche lege ich eine Rast ein und drehe danach noch eine Runde durch den Ort.

150628_Beelitz_11  150628_Beelitz_12

150628_Beelitz_14  150628_Beelitz_13

Mein Rückweg führt mich nun über die Orte Seddin, Stücken und Blankensee zurück nach Trebbin. Viele fotografierenswerte Highlights gibt es auf dieser Route jedoch nicht zu sehen. Erwähnenswert ist noch der idyllische Ort Blankensee, der 2008 als schönstes Dorf im Landkreis Teltow-Fläming ausgezeichnet wurde, und mit seinem Bauernmuseum und dem Schlosspark recht viele Tagestouristen anzieht. Gegen 17 Uhr erreiche ich schließlich wieder meinen Ausgangspunkt Trebbin und nehme den Regionalzug zurück nach Berlin.

Zurück bleibt ein zwiespältiger Eindruck vom Naturpark Nuthe-Nieplitz. Es gibt ein paar schöne Dörfer, die Spargelanbaugebiete um Beelitz sind jedoch trostlos und biologisch praktisch tot, denn in diese ausgeräumte Agrarlandschaft verirrt sich kein Vogel und kein Schmetterling. Auf der Linie Rieben–Stangenhagen–Blankensee soll es ein paar interessante Orte zur Vogelbeobachtung geben, aber davon habe ich bei dieser Tour nichts gesehen.

Zurückgelegte Strecke: 75 km